Dienstag, 17. Juli 2018

Entrevista Martin Münch :: SINFÓNICA :: Nov. de 2017





Cortesía del editor Diego Barreiro, publico la entrevista 
que tuvo conmigo para la edición de la 
revista "Sinfónica" de noviembre de 2017.
SINFÓNICA, Noviembre 2017, páginas 22-25.

Dienstag, 3. Juli 2018

PRESSEMITTEILUNG :: Die RNZ-Affäre :: Auslöser Islam-, Ideologie- und Migrations-Kritik :: Stellungnahme des Komponisten und Pianisten Martin Münch

Sehr geehrte Damen und Herren,

in der Rhein-Neckar-Zeitung erschien am 11.5.2018 ein ganzseitiger Artikel über mich. Anstelle einer Würdigung meiner 30-jährigen Verdienste als Leiter des Neckar-Musikfestivals, als künstlerischer Leiter der Heidelberger Klavierwoche (Konzerte der Jahrhundertwende-Gesellschaft), als Pianist mit einem Aktiv-Repertoire von 15 Konzertabenden oder als Komponist von nahezu 60 meist über zwanzigminütigen Orchester-, Kammermusik- und Klavierwerken durfte ich einen Beitrag lesen, der mich als Künstler, aber vor allem auch als Festivalorganisator – drücken wir es höflich aus: vergleichsweise unvorteilhaft zu beleuchten trachtet. Und zwar aus politischen Gründen.

Der Autor des Artikels, Musikredakteur Matthias Roth, liess es dabei nicht bewenden, sondern er hat mehrfach nachgelegt. Am 15. und 16. Juni 2018 veröffentlichte er Artikel, in denen er zum einen seine (pompöse, aber durchaus als fragwürdig einschätzbare) Entgegnung auf meine Stellungnahme präsentiert, zum anderen sich damit brüstet, welche Kulturämter und sonstigen (Festival-) Partner, Förderer, Institutionen, Ministerien usw. er bereits mit seiner wenig freundlichen, in Form einer journalistischen Recherche vorgetragenen Kampagne überzogen hat. Ich bedaure vor allem, dass durch seine Vorstösse vielen langjährigen und mir in konstruktiver Zusammenarbeit verbundenen (Festival-) Partnern massiver Ärger, ein Loyalitätsdilemma und die – im gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Kontext durchaus begründete – Furcht vor einem Image-Schaden entstanden sind.

Im Grunde jedoch, und das ist mir in den vergangenen fünf Wochen nach und nach klargeworden, kann zumindest ich persönlich dem Autor aus mehreren Gründen sogar dankbar sein:

1. Zuallererst bin ich ihm dankbar, dass er aus der gesamten kritischen Szene gerade mich ausgewählt hat, um ein Exempel eines nachgerade inquisitorisch angegangenen Häretiker-Prozesses zu statuieren. Er hätte sich als Präzedenzfall ja auch einen tatsächlich rechtsradikalen Zeitgenossen aussuchen können, bei dem seine Anwürfe vielleicht teilweise berechtigt sein mögen. Dass er hingegen mich als rechtsstaatlich-säkular gesinnten, ordo-liberalen, siebensprachigen Kosmopoliten ausgesucht hat, zeigt, wie sehr er sich überschätzt. Er denkt wohl tatsächlich, dass Deutschland bereits so weit ist, dass man mit anklagenden Anschuldigungen selbst dort schon durchkommt, wo sie gar nicht oder nur zu einem unwesentlichen und vor allem rechtlich nicht relevanten Teil zutreffen. Für seine „Beweisführung" hat er sich insofern den falschen ausgesucht.

2. Drei ganzseitige Artikel über mich in der Rhein-Neckar-Zeitung! Früher gab es in der RNZ als Konzertkritiken über mich gerade einmal einen Zwei- oder Dreispalter. Es gilt, zumindest für mich persönlich, der alte Marketing-Grundsatz: Auch schlechte Presse ist gute Presse. Und zum Politischen schreibt er „Martin Münch hat (…) sich selbst jede weitere seriöse Einflussnahme auf deutsche Debatten endgültig verbaut." Aber war sie denn je größer? Matthias Roth hat kraftvoll dazu beigetragen, dass ich in der Rhein-Neckar-Region sogar in Abwesenheit in aller Munde – und Gegenstand konstruktiver Kontroversen bin.

3. Mag sein, dass Roth davon ausgeht, dass er in seinen Texterzeugnissen nur über mich etwas sagt. Durch die Art, wie er dies tut, sagt er allerdings für jeden aufmerksamen Leser mindestens ebensoviel über sich selbst.

4. Roth überzieht, entstellt und verzerrt, was das Zeug hält. Der Zweck scheint ihm jedes Mittel zu heiligen. Dennoch gehen seine Schüsse bei manchen noch unentschiedenen (und erst recht bei politisch anders denkenden) Zeitgenossen auch schon mal nach hinten los: Viele solidarische Mails (Tenor: „Dass Kulturförderer angeschrieben werden mit der klaren Absicht, einem politisch missliebigen Künstler Fördermittel zu entziehen, ist ein Skandal") zeigen mir, dass einige Menschen, die sich bislang noch mit dem kommoden Mainstream-Denken zufrieden gaben, durch Roths als ganz klar überzogen und ungerecht empfundene Kriegsführung aufgewacht sind und beginnen, sich mit kritischen Thesen zum aktuellen Politikgeschehen ruhig, neugierig und konzentriert auseinanderzusetzen.

5. Roths sanftzarter Druck auf die Kulturämter und Festivalförderer (Motto: wer ihm nicht zu 100% recht gibt und sich nicht eilfertigst, geflissentlich und vollständig von mir distanziert, hat damit zu rechnen, öffentlich an den Pranger gestellt zu werden) offenbart eine Gesinnung, für deren demaskierende Selbstentlarvung ich ihm nur dankbar sein kann. Die Adressaten werden mit einer so totalitär vorgetragenen Maßnahme kaum glücklich sein. Sicher werden einige im Sinne des Autors reagieren (diejenigen, die inhaltlich zu 100% mit ihm übereinstimmen), und sie haben dies teilweise schon getan. Sollte das jedoch nur zu 95% oder weniger der Fall sein, vollziehen sie zwar vielleicht auch einen Rückzug, da die zusätzliche Furcht vor einem Imageschaden größer ist als die (dankenswerterweise von Roth als berechtigt vorgeführte) Sorge, wie weit es in Deutschland mit der Abschaffung der grundgesetzlich garantierten Freiheiten von Meinung, Kunst und Rede schon gekommen ist. Aber auch wenn sie nur durch 5% Nichteinverständnis mit Roths Vorgehensweise genährt sein mag: Diese Sorge wird sich nicht mehr ausräumen lassen. Sie wird vielmehr im Sinne einer mißtrauisch-wachen Aufmerksamkeit gegenüber jedem nächsten Schritt zur Demontage des Rechtsstaates weiterwirken. Roth hat die Schar dieser Menschen kraftvoll anwachsen lassen.

6. Ich wollte ursprünglich nach fünf Punkten schliessen, doch ich möchte auch einen ganz persönlichen Dank an M. Roth loswerden. Bei vielen Menschen weiss man nicht, woran man ist, und das Verhältnis ist unklar, indifferent oder ambivalent. Ich hingegen weiss jetzt ganz genau, wer meine wirklichen Freunde sind – und wer nicht. Ich weiss darüber hinaus, wem die grundgesetzlichen Freiheiten im Orwell'schen Sinne nach wie vor etwas gelten („Falls Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen"). Zudem habe ich die Konzertorganisation, zumindest als absolut vorherrschendes und alles andere überlagernde Lebensthema, nie wirklich geliebt, sondern wollte immer ideell und vor allem künstlerisch-musikalisch wirken. Das durch Matthias Roth und seine mehr als erstaunlichen Anwürfe hinterlassene Trümmerfeld erzeugt für mich zwar einerseits eine tatsächlich existenzbedrohende Situation, andererseits jedoch die – bekanntlich immer Kreativität und Initiative freisetzende – Notwendigkeit, über die konstruktive Fortsetzung der Zusammenarbeit mit freiheitlich-kulturell gesinnten Menschen und Institutionen hinaus mich neu zu erfinden, mit neuen Menschen neue Wege zu gehen, und damit die Chance, den wirklich wichtigen Dingen in meinem Leben wieder mehr Raum zu geben.

7. Vor drei Jahren hatte ich Matthias Roth, der mir kurz zuvor einen mehrseitigen Beitrag in seinem Buch über die Heidelberger Musikgeschichte gewidmet hatte, eingeladen, unsere sich danach erstmals abzeichnenden politischen Differenzen in Form eines argumentativ-intellektuellen Streitgespräches in der Rhein-Neckar-Zeitung auszutragen. Ich danke ihm, dass er diese Einladung nunmehr angenommen hat, wenngleich ich mir zugegebenermaßen ein solches Streitgespräch mit etwas weniger selbstherrlichen und wertenden Eingriffen seinerseits in meine Diskussions-Beiträge gewünscht hätte. Ich irrlichtere in der RNZ auch nicht in seinen Beiträgen herum.

Zur Sache selbst lesen Sie bitte, sofern Ihnen noch nicht bekannt, den weiteren Fortgang meiner Stellungnahme, die ich in den kommenden Tagen um die (hoffentlich kürzer mögliche) Entgegnung auf seine neuen Anwürfe ergänzen werde.

Bezüglich des Neckar-Musikfestivals freue ich mich, dass der verbleibende Vorstand von piano international eV unter der jetzt geschäftsführenden Leitung meines bisherigen Stellvertreters Bernhard Klinger die Arbeit kompetent weiterführen wird. Dessen ungeachtet ist es mir wichtig, alle aktuellen sowie auch früheren Partner des Neckar-Musikfestivals und die gesamte Öffentlichkeit darauf hinzuweisen, dass mit meinem Rücktritt als erster Vorsitzender von piano international eV keinerlei „Schuldeingeständnis" o.ä. verbunden ist. Ich stehe zu meinen politischen Positionen ebenso wie zu den Prinzipien meiner Kulturarbeit, und ich werde selbstverständlich auch weiterhin als Komponist und Pianist aktiv sein. Eine Änderung gibt es nur bezüglich des Festivals: Nachdem nun meine privat-persönliche politische Haltung, die ich in der Vergangenheit bescheinigterweise aussen vor gehalten hatte, durch den besagten Eingriff von aussen mit dem Festival zwangsvermengt worden ist, möchte ich diesem ermöglichen, auch in Zukunft – und auch für politisch anders positionierte Zeitgenossen – rein musikalisch-künstlerisch auf ebenso hohem Niveau weiterzuarbeiten und positiv weiterzuwirken.

Wer meine Arbeit und mein persönliches sozio-ökonomisches Überleben unterstützen möchte, kann dies in folgender Weise tun:

Als Veranstalter: Organisation eines Gema-pflichtigen Konzertes mit einem Pianisten, der im Programm auch einige meiner Werke aufführt
Als Musiker: Einstudierung und Aufführung meiner Werke in öffentlichen Konzerten, in denen Gema-Gebühren gezahlt werden
Als ehrenamtlich Tätiger: Mithilfe beim Auftun neuer Veranstaltungs-Partner, für die meine kritische Gesinnung in Ordnung ist
Als Aktiver: Mitgründung eines rechtsstaatlich-säkularen, ordo-liberalen, westlich-kulturellen, kosmopolitischen M.-Münch-Fördervereins
Als Klassik-Musikinteressierter: Kauf der Martin-Münch-CD-Kollektion, 5 CDs, 69 Euro inkl. Porto und Verpackung, => info@martin-muench.de
Als säkularer Freigeist: Kauf des E-Books „Weltanschauliche Abenteuer" (ausgewählte Artikel M. Münch), 200 Seiten, 10 € => info@culture21.de
Als Mäzen: Kompositionsauftrag an Martin Münch für ein 5-minütiges, persönliches Klavierwerk, 900 Euro => info@martin-muench.de

Und wichtig:
Subskribieren Sie meine kostenlosen Martin-Münch-Infobriefe per eMail.
(Hinweise zur DSGVO auf www.martin-muench.de)
Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme.

Mit freundlichen Grüßen
Martin Münch


Komponist und Pianist / Compositor y pianista
Tel./SMS +39 38 92 057 750
Skype martin.composer
www.martin-muench.de