Sonntag, 1. Januar 2023

Martin Münch Grussbotschaft und Neujahrswünsche für 2023

Liebe Freunde, Freunde meiner Musik und Freunde einer freien Gesellschaft,

wie fühlt man sich in der gesellschaftlichen Situation heute? Das Erstaunliche: Gar nicht, nichts Besonderes. Alles wieder gut. Läuft doch. Alles in Ordnung.

Wo genau verläuft die Bruchlinie zwischen den Vertretern der sogenannten Willkommenskultur, den Islamfreunden, den Impfbefürwortern, den Russland-Hassern, den wackeren Kämpfern gegen den „menschengemachten Klimawandel", den woken Gender- oder LGBT-Freunden, und den im besten Deutschland aller Zeiten lebenden Schönsehern auf der einen - und den anderen Finsterlingen, die vom offiziellen Deutschland wahlweise als „Ratten", „Dunkeldeutsche", Rechtsextreme, Verschwörungstheoretiker oder gar Schädlinge bzw. Aasgeier bezeichnet werden, und inzwischen mit dem neugeschaffenen Straftatbestand der „verfassungsschutzrelevanten Delegitimierung des Staates" aufgespürt und verurteilt werden, auf der anderen Seite? Kann da im Ernst jemand dazu gehören wollen? Wie kann es überhaupt eine Bruchlinie geben. Wieso stehen nicht alle auf der „Seite des Guten"?

Die simple Realität ist: Es gibt diese Bruchlinie, und inzwischen ist sie vollends unüberbrückbar. Sie trennt etwa 10-25% der Menschen vom Rest der Welt - nicht nur in Deutschland oder am Rio de la Plata. Verläuft sie zwischen solchen, die einen Fernseher haben und regelmässig die offiziellen Medien konsumieren, und solchen, bei denen das nicht der Fall ist? Oder zwischen Menschen, die Staat, Religion und Oligarchie von jeher kritisch sehen und denen, die von einer Grundhaltung des Vertrauens ausgehen (und in ihrem Leben bislang allen Anlass dazu hatten)? Zwischen Patrioten und Multikulturalisten? Wissenschafts-Apologeten und Wissenschafts-Skeptikern? Weltoffenen Linksliberalen und eher dumpfbackigen Trump-, Orban- und Bolsonaro-Anhängern? Christgläubigen Fundamentalisten und aufgeklärten Toleranten? Sich für das Wohlergehen der gesamten Welt verantwortlich Wissenden und chauvinistisch-bornierten Egoisten?

Die genannten Bruchlinien verlaufen zwar zwischen häufig ähnlich gesinnten Bevölkerungsteilen, die sich daraus ergebenden Gruppen sind jedoch dessen ungeachtet nicht deckungsgleich. Die Fraktion der Kritiker ist durch diese ihrerseits noch stark aufgespalten, man könnte auch sagen: atomisiert. So gibt es Islamkritiker, die dennoch keine Christen sind. Kosmopoliten, welche die über Europa verhängte millionenfache Massenmigration und Dekulturalisierung ablehnen. Impfgegner, die dennoch an den vermeintlich menschengemachten Klimawandel glauben. Maßnahmen-Kritiker, die, statt sich neu-zeitgeistiger Spiritualität zuzuneigen, sich nach wie vor als Agnostiker oder Atheisten verstehen. Fernseh-Zuschauer, die dennoch dem Staat und seinen Intentionen und Institutionen mißtrauen. Holocaust-Überlebende, die die Täter von damals heute wieder am Werk sehen. Gruppen, die es – zur Freude der offiziellen Stellen - schwer haben werden, eine gemeinsame Linie zu finden, die sie eint.

Zwei Weltbilder stehen sich also unversöhnlich gegenüber. Zum einen vertreten durch diejenigen, die es begrüssen, dass der Staat seine Bürger eifrig und immer kraftvoller schützt: Vor CO2 und dem Klimawandel, der Pandemie, den Russen, den bösen Rechtsextremen, den Intoleranten sowie den (unverständlichen) Gegnern all der guten und wichtigen Organisationen wie der EU, UNO, WHO, Unesco oder der wohltätigen Bill-&-Melinda-Gates-Stiftung. Die es für haltlose Verschwörungstheorie, mieses Spielverderben oder teilweise gar unverantwortlichen Antisemitismus halten, wenn jemand der Gegenseite etwa auf die Agenda 2021, die Agenda 2030, den Coudenhove-Kalergie-Plan, den UN-Migrationspakt, Eurogendfor, die WEF-Ankündigungen zum Great Reset, die jahrelangen Pandemie-Planspiele, die Pandemie-Szenarien der Rockefeller-Stiftung, die Massenmigrations-Organisation durch die Open-Society-Foundations (Soros-Stiftung), die Vorbereitungen zur lückenlosen Kontrolle und Drangsalierung der Menschen durch 5G-Technologie, Bargeldabschaffung, elekronische ID mit Impfpass, abgeschlossene Smart-Cities oder bereits eingeführte Bewegungsverbote zur vermeintlichen Klimarettung verweist. Und zum anderen vertreten durch diejenigen, die im Hinblick auf die gerade eben aufgeführten Themen auf der Freiheit und Selbstbestimmung des Individuums bestehen, den unverhandelbaren Wert der gewachsenen Kultur und eine Gesellschaftsordnung, die ihnen dies alles garantiert.

So könnte es beinahe so aussehen, als verliefe die unversöhnliche Grenze zwischen freiheitsliebenden Individualisten auf der einen, und Kollektivisten, die den umverteilenden, fürsorglichen Staat für eine gute Idee halten, auf der anderen Seite. Aber auch zwischen Menschen mit diesen Charakteristika ist eine klare Aufteilung nicht garantiert. So reicht das Spektrum der mit dem System unglücklichen oder gar gegen dieses gerichteten Oppositionellen von Menschen, die schlicht mit der Politik des „Frierens gegen Putin", steigenden Preisen oder um sich greifender Produktverknappung unzufrieden sind, über Querdenker und Aktiv-Demonstranten, Montagsspaziergänger, Protestpartei-Wähler (AfD, Die Basis, Wagenknecht-Linke), Auswanderer, Grundsatz-Kritiker der (seit drei Jahren immer deutlichere Formen annehmenden) „Neuen Weltordnung" und ihrer Protagonisten im Hintergrund, über Q-Annon-gläubige und von den sogenannten „White Hats" die Erlösung aus der (von der „Kabale" immer schneller und radikaler vorangetriebenen) Drangsal erhoffende Optimisten, bis hin zu Zeitgenossen, die die nahende Lösung im Eingreifen der „galaktischen Konföderation" und der Installation eines dem Menschen die materielle Grundlage zu wahrer spiritueller Neuausrichtung („5D") liefernden „Quanten-Finanzsystems" sehen. Wie sollen sich in dieser Heterogenität lagerübergreifende, wirkmächtige Gegenbewegungen aufbauen, die dem bestehenden System zur ernsthaften Gefahr gereichen könnten? Es scheint, als habe das Regierungslager nur viele zersplitterte 0,5%-Fraktionen gegen sich, mit denen es leicht fertig wird. Und viele Menschen wollen dies auch genau so, finden dies gut, richtig und erfreulich. Sie wollen, dass der Staat der Machthaber bleibt.

Ich möchte auch meine neuen Freunde, Bekannten und Leser nicht im Unklaren darüber lassen, auf welcher Seite ich zu finden bin. Meine alten Mitstreiter, Freunde und Kollegen, die die Eckpfeiler meines künstlerisch-gesellschaftlichen Bestrebens kennen, wissen dies schon lange. Ich werde sie hier und heute nochmals aufführen und dabei ihre Aktualität aufzeigen. Ausgangspunkt und künstlerische Zielrichtung ist für mich die Impressionistische Klavierkultur – Raffinesse, Sensibilität,gesellschaftliche Stellung der Musik, Lebensstil, Schönheit, Harmonie, Inspiration; ein jeder wird schnell darauf kommen können, das nahezu alles, was die heutige Unzeit prägt, dem entgegen gerichtet ist und nicht zu meiner Welt dazugehört. Damit einhergehend die Evolutionäre Ästhetik – Die andere Moderne: Zeitgemäße Einbettung in Tradition, Kommunikation, Klangsinnlichkeit; seit einigen Jahren wissen wir, wie etwa das Londoner Tavistock-Institut durch aktive Umformung des „Zeitgeists" daran arbeitet, exakt diese Traditionseinbettung zu zerstören. Eingebettet in Internationalität – Austausch und Interaktion der verschiedensten okzidentalen Kulturen, Würdigung des Wertes ihrer Identität; ja, in dieser Hinsicht bin ich ein „Identitärer". Unverzichtbar: Humanismus und Freigeistigkeit – Bewahrung und Verteidigung des großen Erbes der europäischen Aufklärung. Und not only „nice to have": Künstlerische Lebendigkeit – Offenheit, Lebenslust und Freude an innovativen Überraschungen; ein unter größten Beschuss geratener Wert.

Mit meinen „Lebensphilosophischen und politischen Grundsätzen" kommen wir direkt in die Bewertung des aktuellen Geschehens hinein: Recht auf Eigenes - Ehrlicher Eigennutz solange man niemandem aktiv schadet, Recht auf Einvernehmen, Lusterleben, Abgrenzung; was sich die Politik in dieser Hinsicht in den vergangenen Jahren geleistet hat, ist ein Unding. Aber auch der nächste Punkt: „Folgerichtigkeit, Widerspruchsfreiheit, Offenheit - Konsistente Weiterentwicklung von Ideen, Realitätsvergleich, freier Austausch" wurde von den politischen Akteuren mit den Füssen getreten und es wurden stattdessen „alternativlose" Welterklärungen verkauft und darauf angeblich alternativlos basierende Repressions-Maßnahmen aufgebaut. Und von dem Wert „Freie Entfaltung - Wettstreit der Welterklärungen, Respekt vor der Unterschiedlichkeit in der Welt, Verantwortung für eigenes Erleben" konnte im Furor des bevormundenden, angeblichen „Fürsorge-Staates" keine Rede mehr sein.

Bessere Varianten - Ethik statt "Moral", Säkularität statt Tugendterror, Erkenntnis statt Ideologie, Kosmopolit statt Multikulturalist; der Tugendterror, den man bisher in fundamentalistisch-fernen Weltregionen weit weg wähnte, ist uns schon im Zuge der Islam-Apologetik und spätestens mit der militant durchgezogenen Impf-Bedrängnis bedrohlich nahegerückt. Libertärer Individualismus - Menschenrechte als Abwehrrechte des bedrängten Individuums gegen Staat, Religion und Oligarchie; es ist mir unbegreiflich, wie die Menschen, Freunde, Nachbarn, Kollegen, es achselzuckend hinnehmen können, dass diese in atemberaubenden Tempo in heutiger Echtzeit abgeschafft werden. Man hat es geduldet, dass geliebte alte Menschen einsam sterben mussten, dass Kinder durch den Maskenzwang mit all seinen gesundheitsschädigenden und psychosozial verhängnisvollen Folgen nachhaltig geschädigt wurden, man duldet es nach wie vor, dass die Politik in Deutschland, wie auch (bis auf wenige Ausnahmen) im Rest der inzwischen nahezu gleichgeschalteten Welt, ein Impfregiment durchzieht, das schon zehntausende, wenn nicht hunderttausende Menschen das Leben oder mindestens die Gesundheit gekostet hat, jedoch diese Kausalität vehement abstreitet und stattdessen die Kritiker dieses in der Geschichte bisher einmaligen Menschenexperiments nach allen Regeln absolutistischer Staatskunst kriminalisiert.

Insofern ist mein weltanschaulicher Eckfeiler Nachhaltig freie, wehrhafte, gegenseitig solidarische Gesellschaft - statt Totalitarismus, Faschismus, Kommunismus, Monotheismus, nur noch ein frommer Wunsch, der durch die brutal geschaffenen Fakten in den vergangenen drei Jahren schon längst über den Haufen gefegt wurde. Der ganz offen vorangetriebene „Great Reset" von Klaus Schwab in Verbund mit WEF, EU, PPPs und der von privaten Geldgebern gekaperten UNO hat mit einer freien Gesellschaft schon lange aufgeräumt und ist mit verhängnisvollem Erfolg dabei, einem totalitären, weltweiten neuen Kommunismus den Endsieg zu bereiten. Und die Mehrheit der Menschen stellt sich (aus Bequemlichkeit? Unwissen? Mitläufertum?) lieber gegen die Kritiker dieses laufenden Verbrechens als gegen die Täter. Manchmal möchte man am Menschsein verzweifeln. Und manchmal möchte ich persönlich mich fragen, für wen ich eigentlich noch Musik komponiere? Insofern wundert es nicht, dass es auch um den abschliessenden meiner Eckpfeiler Primat des säkularen Rechts über Kultur, "Gefühle", Religion, Herkunft, individuelle Vergangenheit mehr als schlecht bestellt ist. Die Justiz ist in einem fürchterlichen Zustand, wie schon seit unseligsten Zeiten der Geschichte nicht mehr. In allen weltweiten Prozessen gegen die Regierungen, die auf Wiederherstellung der rechtsstaatlichen Ordnung zielten, wurden als Gewährsgeber für die vermeintlich wissenschaftlichen Grundlagen sämtlicher autokratisch durchgezogenen Repressionen gegen die Bürger ausgerechnet die Hof-Institutionen der angegriffenen Regierungen zitiert, es wurde der Bock zum Gärtner gemacht. Aufbegehren durch die Mehrheitsgesellschaft? Fehlanzeige.

Mit diesem traurigen Befund starte ich nun gemeinsam mit meinen Lieben in ein neues Jahr. Ich verstehe, um zum ersten Satz zurückzukehren, dass niemand gerne einer solch düsteren Realität ins Auge zu blicken vermag, noch dazu bereit ist. Lieber wird er sich mit epikuräischem Wegschauen, mit raffiniert aufbereiteter staatspropagandistischer Hetze gegen die Gegner einer Politik, die zwar nichts Gutes mit den Menschen im Sinn zu haben scheint, aber professionell auftrumpft und für einfache Gemüter dadurch Seriosität suggeriert, oder mit rudelbildender Selbstvergewisserung, auf der „richtigen Seite" zu stehen, in einer vermeintlichen Sicherheit wiegen, die, wenn es ungünstig kommt, schon allzu bald „plötzlich und unerwartet" zerfetzt werden kann. Das könnte mir, wäre ich Zyniker, bei Menschen, die mich in den vergangenen Jahren schlecht bis existentiell schlecht behandelt haben, im Grunde gleichgültig sein. Da ich kein Zyniker bin, möchte ich nicht, dass es so weit kommt. Eher, wie eine Kollegin schreibt: „Daher stelle ich hier und jetzt in aller Deutlichkeit fest, dass ich weder vergeben, noch vergessen werde. Ich habe mir die Namen all jener gemerkt, die mich denunziert, mir bewußt geschadet und meine politische Meinung zur Vorteilserlangung gegen mich verwendet haben." Und um all das Geschehene juristisch, menschlich und gesamtgesellschaftlich aufarbeiten zu können, wäre es im Grunde notwendig, dass die von den Kritikern vorausgesehenen Szenarios nicht im befürchteten Umfang eintreten, da es andernfalls zwar zu den fatalen „gerechtigkeitsschaffenden" Fakten, nicht jedoch zu einem Lerneffekt, zu Strafe, Busse, Reue, Verzeihen und Neubeginn kommen kann.

Ich komme zu meinen persönlichen Lerneffekten des vergangenen Jahres:

• Es ist schwer bis unmöglich, Freundschaft von Mitstreiterschaft zu trennen. Ehemaligen Freunden, die in dieser existentiell aufgeladenen Zeit für nunmehr gegenteilige Ziele streiten, bleibt zumeist nur die Trennung. Die Konflikt-Themen auszuklammern lässt die Freundschaft als abgestorbene, leere Hülse zurück.

• Es existiert ein deutlicher Unterschied zwischen Menschen, die respektlos bedrängend geworden sind, die „Impfung" zu akzeptieren, und solchen, die nur für sich selbst gesprochen haben und ihre Haltung niemandem aufzwangen.

• Es ist für jemanden, der nicht den Machtzirkeln angehört, unmöglich geworden, die tatsächliche Realität zu erkennen. Ist das Virus aus dem Labor ausgebrochen oder gar freigesetzt worden? Oder doch auf dem Wuhan-Markt zoonotisch übertragen worden? Wenn Bill Gates mit maliziösem Lächeln die nächste, tödlichere Pandemie für Ende 2023, spätestens 2024 ankündigt, ist er dann, wie in der neuen Übung vergangenen Oktober sich für viele Kritiker andeutete, organisierend dabei oder doch nur in der menschenfreundlichen Prävention tätig? Auf welcher Seite steht Trump? Putin? Xi Ping? Welche Rolle spielen die BRICS+-Staaten? Ist an der abenteuerlichen Dumbs-Theorie etwas dran? Hat der sogenannte Deep-State darüber die Kontrolle oder werden diese angenommenen Tunnelsysteme derzeit zerstört? Wurden durch die Impfung Nano-Partikel in die Körper eingebracht, die durch 5G gesteuert werden können? Alles Verschwörungstheorie? Wie lebt es sich damit, dass man als Normalmensch keine Kriterien an der Hand hat, mit denen man auch nur ansatzweise den Wahrheitsgehalt der konkurrierenden Theorien selbst überprüfen kann und insofern darauf angewiesen ist, mit dem schwankenden Grund von Wahrscheinlichkeiten oder dem Vertrauen in bestimmte Quellen zu operieren?

• Eine Informationsdiät kann hilfreich sein, um aus Psychoschleifen der Angst oder projizierten Negativbildern herauszutreten. Allerdings darf eine solche nicht zu einer generellen klösterlichen Weltabgewandtheit oder gar zu einer Vogel-Strauss-Taktik führen. Wir sind auf der Erde, um - unter vielem anderem - zwischen unserer inneren und der äußeren Welt eine Verbindung und im Idealfall sogar eine Homöostase herzustellen. Auch das stets neue Ringen um künstlerischen Ausdruck versus künstlerische Kommunikation verstehe ich in diesem Spannungsfeld.

• Menschen, die zu diesen irrwitzigen Zeiten in Deutschland verbleiben, sind für mich im Grunde Helden. Ich muss gestehen: Ihr Mut, ihre Risiko- bzw. Leidensbereitschaft und ihre Resilienz bezüglich einer immer unverhohlener autochthonen-feindlichen Politik gehen mir ab. Rechtfertigt die äußere Schönheit des Landes mit seinen (dahinschmelzenden) Sicherheiten für sie wirklich den Umstand, mit einem Narrenschiff in den Abgrund zu segeln?

• Das inzwischen erreichte perverse Ausmaß der Umwertung aller Werte hätte ich mir noch vor wenigen Jahren in meinen schlimmsten Albträumen nicht vorstellen können. Tschaikowsky weg vom Spielplan? Russische Künstler, die keinen Kotau vor der neuen politischen Linie machen, werden gekündigt? Sogenannte Klimaaktivisten zerstören zeitlose Kunstwerke unter lapidarem Schulterzucken des Staates? Wohnungen von Menschen, die ein Maskenattest haben, werden gestürmt? Ärzte, die solche ausgestellt haben, werden vor Gericht gezerrt? Der umstrittenen Theorie des menschengemachten Klimawandels wurden quasireligiöse Weihen verliehen? Noch vor einem Jahr: Ungeimpfte dürfen nicht mehr am sozialen Leben teilhaben und es ist davon Rede, ihnen auch die Basisversorgung abzuschneiden? Menschen sollen nicht mehr über ihren eigenen Körper entscheiden dürfen sondern ein Genbräu akzeptieren, das nachweislich nicht vor Übertragung schützt aber schwerste Nebenwirkungen hervorrufen kann? Cancel culture bei allem, was zum Selbstverständnis und Ansehen der einst stolzen Länder Europas beigetragen hat? Weg mit Bismarck? Ungeimpfte als „große, tödliche Kraft" (WHO), die neutralisiert werden muss? Kriegshilfe für die Ukraine durch die einstige „Frieden-schaffen-ohne-Waffen"-Partei? Zerstörung der gesamten eigenen Wirtschaft weniger schlimm als „Anbiederung an Putin"? Die Liste der Absonderlichkeiten liesse sich beliebig fortsetzen. Bei Nietzsche ist die neue „Umwertung aller Werte" eine wünschenswerte Grundvoraussetzung für die Überwindung der gesellschaftslähmenden moralischen Hypokrisie. Die in Deutschland durchexerzierte ist hingegen ein weiterer (und leider sehr schwerwiegender) Nagel zum eigenen, kollektiven Sarg.

• Am Rio de la Plata ist das Leben trotz schwierigerer ökonomischer Rahmenbedingungen in vielen Aspekten viel weniger problematisch. Am augenfälligsten ist das deutlich größere Maß an Freiheit, das in Uruguay seit drei Jahren von Anfang an für Bürger wie Residenten selbstverständlich war. Es gab keine Lockdowns, schon gar keine Ausgangssperren oder 15-Kilometer Zonen wie in Deutschland, die Geschäfte und Restaurants mussten nicht schliessen, sondern lediglich größere Abstände zwischen den Kunden bzw. Besuchern gewährleisten. Es gab im Land keine Impfpflicht, sondern lediglich Zugangsbeschränkungen bei Großveranstaltungen und der Einreise für Touristen. Das Land ist seiner freiheitlichen Tradition auch in Krisenzeiten weitgehend treu geblieben. Inzwischen eröffnen in der ganzen Stadt wieder neue Läden, neue Cafés und Restaurants, das Leben ist vielfältig und wirkt insgesamt europäisch und mediterran. Die Menschen sind freundlich, in vielen Bereichen solidarisch und hilfsbereit. Es gibt im Land eine starke Rechte und eine starke Linke, die sich gegenseitig korrigieren; nicht einen Einheitsbrei wie in Deutschland, sondern zu jedweder Regierung eine wirkliche Opposition.

• Ein kleiner Trost: Falls Deutschland sich eines Tages tatsächlich zerstört und abgeschafft haben sollte, wird ein Echo dessen, was das Land einmal war, in den deutschen Auswanderern, ihrem Unternehmer- und Erfindergeist, wie auch in ihrer kulturellen Verfasstheit in anderen Ländern weiterleben, ebenso wie es auch die italienische oder spanische Lebensweise und Kultur mit ihren jeweiligen Besonderheiten am Rio de la Plata tut.

• Ich habe gelernt, wie unterschiedlich das Fremdheits-Gefühl ist, wenn man Gast ist in einem anderen, fremden Land, oder aber im eigenen Land, wenn man denkt, eigentlich dazugehören zu müssen, und es sich hingegen so unendlich fremd anfühlt wie sonst nirgends auf der Welt.

• Es ist im Grunde ganz einfach: So lange kein islamischer Krieg in Deutschland startet und die Zahl der Opfer der Impfung die der Covid-Opfer nicht übertrifft, werden die anderen fortfahren zu sagen: „Wir haben recht und Du hast unrecht. Warum bist Du überhaupt weg?". Damit musste ich lernen klarzukommen - und ich habe es gelernt. Jeden Tag freue ich mich aufs Neue, zwischen mir und dem „neuen Deutschland" 11.370 rettende Kilometer zu wissen.

• Komponieren für Menschen, die mich und meine geistig-philosophische oder gesellschaftliche Positionierung ablehnen? Die mit den Grundlagen dessen, was mich antreibt nichts anfangen können oder gar damit in keiner Weise einverstanden sind? Diese lähmende Frage habe ich mir oft gestellt. Ich habe sie für mich beantwortet: Meine Musik ist ein Angebot, vom Hörerlebnis zu profitieren, und die eigene ästhetische Positionierung zu erleben, bewusst zu machen, sie womöglich gar neu zu justieren. Auch bin ich, seit ich keine Katharsis mehr improvisiere, von wagnerianisch-triumphalistischer Überwältigungs-Ästhetik abgerückt und stelle bescheidenere Beiträge in den Raum. Oft treibt mich der Wunsch, mit minimal reduzierten Mitteln eine gültige und in die Köpfe und Herzen hinein wirkende Aussage machen zu können. Manchmal sogar trotz allem eine der Hoffnung. Komponieren fällt mir wieder leicht.

Meinen Freunden und musikalischen Wegbegleitern möchte ich nach all diesen weltumspannenden Erwägungen noch einen kleinen konkreten Überblick über mein diesjähriges tonkünstlerisches Schaffen mitgeben. Im Jahr 2022 gab es mehrere Uraufführungen, etwa mein Bolero oder meine Cembalosuite. Auch die im Vorjahr komponierten Bagatellen fanden wieder würdige Aufführungen. Ich danke allen meinen diesjährigen Interpreten, dass sie sich für meine Musik eingesetzt haben, sowie allen Veranstaltungspartnern für ihren Beitrag. Neu entstanden für Klavier und noch nicht aufgeführt sind Drei Tango-Nocturnes, eine Basse-Danse sowie drei Stücke für Violoncello solo. Ein Zyklus „Le tombeau de Ravel" für sechs im gerade zu Ende gegangenen Jahr leider verstorbene Freunde und Kollegen ist noch in Arbeit.

Nun zu meinen Anliegen für das Neue Jahr 2023. Ich wünsche mir

1) dass WEF und UNO mit ihrer menschenverachtenden, entwürdigenden Agenda 2030 und dem in Gang gesetzten „Great Reset" mit ihren bösartigen Überwachungs-, Drangsalierungs- und Unterwerfungsplänen nicht durchkommen, und dass alle deren diesbezügliche, menschenfeindliche Aktivitäten in diesem Jahr gestoppt werden können,

2) dass der Teil der Bevölkerungsmehrheit, der sich an anderen Leben nicht schuldig gemacht hat, eine Chance erhält, auf sanfte Weise eine Korrektur ihrer Fehl-Positionierung vorzunehmen,

3) dass Menschen, die sich schuldig gemacht und anderen wissentlich oder unwissentlich geschadet haben, rechtsstaatlichen Verfahren in einer funktionierenden und unabhängigen Justiz zugeführt werden,

4) dass Europa wieder zur Besinnung kommt und zu verstehen beginnt, wo bzw. wer seine Freunde und seine Gegner sind,

5) dass nach dem unvermeidlichen juristischen und gesellschaftlichen Aufräumen wahre Menschlichkeit das Leben bestimmen und prägen, und die Hochkultur wieder die ihr gebührende Rolle spielen möge,

6) dass entgegen aller negativen Vorzeichen das Jahr 2023 ein Jahr des Friedens, der Gesundheit, der Überwindung alles unfrei und Krankmachenden und der Ausrichtung am Wahren und Guten im Menschen werden möge,

7) dass wir wieder fähig werden, Visionen zu entwickeln, die aus Freiheit und Vertrauen in das Leben geboren sind, und: neuen Platz für das Schöne zu schaffen.

In diesem Sinne ein gutes, gesundes, gelingendes Jahr 2023 und herzliche musikalische Grüße

Ihr/Euer



Martin Münch

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