Martin
Münch ( *1961)
Sonatine
für Cello Solo op. 41
Diese
Sonatine ist nach der Sonate für Violoncello und Klavier meine
zweite große Auseinandersetzung mit dem Instrument Violoncello.
Wie auch schon in dieser Sonate und in einigen anderen meiner Werke
bildet der Wunsch nach Synthese von zunächst unvereinbar
Erscheinendem eine mächtige Triebfeder der musikalischen
Prozesse. So finden sich insbesondere im ersten und im dritten Satz
Elemente meiner romantischen, musikalischen Sozialisation, ebenso wie
leicht verfremdete Anspielungen auf Elemente des Jazz, Pop und der
Avantgarde, virtuose Adaptionen aus dem reichhaltig funkelnden Fundus
der Klavierparaphrasen- Tradition, eigenständig weiterentwickelt
und aufs Violoncello übertragen. Und zuletzt die Bemühung,
meinen sehr harmonisch geprägten persönlichen Stil auch
beim Umgang mit einem Melodie- und Soloinstrument aufrecht zu
erhalten und durchscheinen zu lassen. Dabei hatte ich mich als
Nicht-Cellist der Aufgabe zu stellen, einerseits vom Cello her zu
hören und zu denken, und andererseits die genannte Synthese auf
überzeugende Weise mit meinen musikalischen Anliegen zu
verbinden.
Die
Unrast der Ecksätze spiegelt die häufig anzutreffende
Lebenssituation des heutigen, modernen, kosmopolitischen Menschen
wieder, während der cantable Mittelsatz (im spanischen Sitges,
am Meer komponiert) einen Ort des Rückzugs und der melancholischen
Sehnsüchte markiert.
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