Freitag, 20. April 2018

Erinnerung :: Sa. 21.4. Bad Wimpfen, Altes Spital 19.30 Uhr :: Englischhorn & Klavier :: So. 22.4. Lorsch, Nibelungensaal 18 Uhr :: Virtuoses Klavier :: Infobrief Neckarfestival 9

       Sa. 21.4. Bad Wimpfen Altes Spital, 19.30 Uhr  So. 22.4. Lorsch Nibelungensaal, 18 Uhr
   

Sehr geehrte Damen und Herren,
 liebe Freunde des Neckar-Musikfestivals,

seien Sie herzlich willkommen zu den beiden kommenden Konzerten des Neckar-Musikfestivals in Bad Wimpfen und Lorsch an diesem Wochenende:

Sa. 21. April 2018, Altes Spital Bad Wimpfen, 19:30 Uhr
Englischhorn und Klavier
Das Duo Mikrokosmos spielt Cossart, Mendelssohn, Lickl, Brahms, Ivon
Gian Marco Solarolo, Englischhorn und Cristina Monti, Klavier (N)
So. 22. April 2018, Nibelungensaal im Alten Rathaus Lorsch, 18 Uhr
Virtuose Hexereien
Monteverdi, Beethoven, Chopin und Werke von M. Münch
Emanuele Delucchi (La Spezia), Klavier (N)

Eintritt Normalpreis, für Mitglieder des NMF-Fördervereins frei.

Ticket-Vorverkauf für die Konzerte des Neckar-Musikfestivals bei RESERVIX:

Organisiert von piano international eV in Zusammenarbeit mit den Kulturämtern in Bad Wimpfen und Lorsch sowie dem Istituto Italiano di Cultura Stuttgart, gefördert vom Regierungspräsidium Karlsruhe.

Das Duo Mikrokosmos aus Lecco am Comer See gibt am Samstag, den 21. April 2018 um 19:30 im Alten Spital Bad Wimpfen ein Konzert in der mehr als ungewöhnlichen Besetzung ENGLISCHHORN und Klavier. Das Nocturne op. 8 von Cossart und Lickls Serenade op. 8 stehen im Salottiero Stil, gedacht für das europäische Bürgertum im 19. und frühen 20. Jahrhundert, das sich an Haus-Musik be- gleitet von Literatur und Malerei erfreute, vor allem bei den deutschsprachigen Familien, die mehrere Instrumente spielen konnten. Wie für den romantischen Zyklus mit Liedern ohne Worte von Mendelssohn, erklingt eine Auswahl aus der erfolgreichen Zusammenstellung von D. Walter. Das eigentümliche Cantabile des Englischhorns passt gut zu den wunderbaren Liedern von Brahms, die zu seinen Meisterwerke zählen. Zum Abschluss sind zwei Sätze aus der Sonate F-Dur von Carlo Ivon zu hören. Er war ein wichtiger Lehrer des Mailänder Konservatoriums und ein talentierter Oboist der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Opernstil, steht in seinem Belcanto-Stil und Virtuosität in der italienischen melodramatischen Tradition.

Tags darauf ist sonntags „Der furchtlose Virtuose" EMANUELE DELUCCHI  um 18 Uhr beim Rathauskonzert in Lorsch zu hören. Er ist grade mal 30 Jahre geworden und die Kritik beschreibt ihn als „eine Entdeckung, einen richtigen Tastenlöwen". Der Pianist „mit einer bemerkenswerten interpretativen und ausgezeichneten technischen Fähigkeit stammt aus Genua und kann auf eine Reihe erster Preise bei renommierten internationalen Wettbewerben verweisen. Sein Vortrag am 22. April im Nibelungensaal wird, soviel kann angenommen werden, der Reihe der Lorscher Rathauskonzerte ganz gewiss einmal mehr ein Ausnahmedarbietung bescheren, wie man sie in derart kleinen Spielorten eigentlich nicht erwarten würde.

Das ist keine Seltenheit bei dieser Konzertreihe. Denn sie profitiert immer wieder davon, dass deren künstlerische Leiter – Thomas Adelberger, Christoph Schöpsdau und dieses Mal wieder Martin Münch – über ausgezeichnete Kontakte und zu immer wieder herausragenden Musikerinnen und Musikern verfügen. Wie in diesem Falle zu Emanuele Delucchi, der sein Studium am Conservatorio Niccolò Paganini di Genova mit Auszeichnung abschloss. Als Solist ist er in Italien, Deutschland und vor allem im  Mittelmeerraum in Erscheinung getreten. Jedoch erwarb er sich ebenso als Kammer- wie als Orchestermusiker einen hervorragenden Ruf unter Kollegen und beim Publikum. Delucchi reüssierte auch als Komponist, er unterrichtet an den Akademien in Genua und Mailand und er ist seit 2015 künstlerischer Leiter des Lyrischen Festivals van Varese Ligure. Etliche CD-Einspielungen runden den erfolgreichen Bogen ab.

Das klingt nach einem Vollblutmusiker und so ist es kein Wunder, dass er Martin Münch auch musikalisch verbunden ist. Denn der junge Italiener interpretiert auch dessen Stücke. In Lorsch wird das Publikum am 22. April u.a. drei Stücke von Münch hören können. Delucchi stellt ihn in eine Reihe mit den ganz Großen: Beethoven wird ebenso erklingen wie etwa Chopins Mazurka Nr. 2.

Den Programmauftakt bilden jedoch drei Kompositionen des letzten Jahrhunderts. Delucchi beginnt mit einem Stück des Tschechen Leos Janácek (+1928), der als „großer Neuere des 20. Jahrhunderts" gilt. Er ließ seine Studien zu Volksliedern und Sprache seiner Heimat in seine Kompositionen einfließen. Als „der „Erste, der nach Franz Liszt der Klavierliteratur wirklich Bedeutendes beigefügt habe", wurde der polnisch-amerikanische Pianist und Komponist Leopold Godowsky gerühmt, von dem im Anschluss sechs Studien über Chopin-Etüden erklingen werden. Schließlich kommt von Enrique Granados die Goyesca Nr. 4 zu Gehör – Granados gilt als einer der beiden bedeutendsten spanischen Komponisten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In den zweiten Teil des Abend wird Emanuele Delucchi schließlich auch eine eigene Klaviertranskription alter italiensicher Musik einflechten.

Ein Abend also, der sich im Schwerpunkt der Klaviermusik des 20. Jahrhunderts widmet. Wer Münch und seine Künstlerfreunde kennt weiß jedoch, dass damit wohl impressionistische Klangmalereien wie expressiver Ausdruck gemeint sind, die Kompositionen jedoch stets der Tonalität und Harmonie verbunden bleiben. Ein Konzert, das gemäß der Jahreszeit Aufbruch, Öffnung und Neues verspricht und gleichzeitig temperamentvollen Genuss beim Hören.

Wir danken wie immer allen Partnern, Förderern, Sponsoren und freuen uns auf Ihren Besuch.

Mit musikalischen Grüßen

Ihr Martin Münch

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Neckar-Musikfestival
Eintrittspreise: Normalpreis Vorverkauf 12 Euro / erm. 8 Euro, Abendkasse 3 Euro Zuschlag (N).
Reduzierter Preis: Vorverkauf 7 Euro / erm. 5 Euro, Abendkasse 3 Euro Zuschlag (R)
Konzerte zum Sonderpreis: Abendkasse und VVK 6 Euro (S).
Partnerkonzerte eigene Preise, mit PianoCard ermäßigt (P).
Concertino Weinsberg Eintritt frei (F).
PianoCard (Abo für das Hauptprogramm für Mitglieder im NMF-Förderverein): 50 Euro
Infos: www.neckarmusikfestival.de
Änderungen vorbehalten


Wir danken unseren Partnern und Förderern 2015-18:

Guttman Family Donor Advised Fund gGmbH
Stiftung Landesbank Baden-Württemberg
Volksbank Heilbronn
Raiffeisenbank Elztal

Baden-Württemberg Stiftung

Golfclub Heidelberg Lobenfeld
Stiftung Deutsche Pfandbriefbank
Gemeinde und Kulturstiftung Neckarwestheim
Kulturamt der Stadt Heidelberg - Kulturamt Bad Wimpfen - Stadt Gundelsheim

Klinikum am Weissenhof Weinsberg - Kulturetta Gundelsheim

Volksbank Kraichgau
Istituto Italiano di Cultura Stuttgart
Alexander Glasunow Stiftung München
Regierungspräsidium Karlsruhe
Augustinum Heidelberg
Rudolf Jung - Siegelsbach

Peter van Bodegom, Heidelberg - Georg Seyfarth, Heidelberg
Manuela Janicki, Karlsruhe - Dietrich Haag - Heidelberg

Schlosshotel und -restaurant Liebenstein - VHS Edingen-Neckarhausen
Gemeinde Dallau - Kulturamt Bad Rappenau - Restaurant Schloss Wolfsbrunnen Heidelberg
Kulturamt und Musikschule Viernheim - Kulturschmiede Neckargartach Heilbronn
Humanistisches Zentrum Stuttgart - Freie Musikschule Heidelberg
Gemeinde Rechberghausen - Kur- und Bäder GmbH Bad Dürrheim
Jahrhundertwende-Gesellschaft Heidelberg - Schloss Wolfsbrunnen Heidelberg
Musikwissenschaftliches Institut der Universität Tübingen

sowie allen weiteren Partnern
www.neckarmusikfestival.de

Das Team des Neckar-Musikfestivals 2018:
Martin Münch (VisdP), 
Herta Neulist,
Walter Tydecks

- - -

P.S. Wenn Sie den Newsletter nicht mehr erhalten moechten genügt eine kurze "Unsubscribe"-Nachricht.
   Auch für eine Info bei eventuellem doppelten Erhalt sind wir dankbar.

Dienstag, 10. April 2018

Erinnerung :: Mi. 11.4. Schloss Wolfsbrunnen 20 Uhr :: Claude Debussy zu Ehren :: Klavierabend Rainer Klaas :: Infobrief Neckarfestival 9


Sehr geehrte Damen und Herren,
 liebe Freunde des Neckar-Musikfestivals,

am kommenden Mittwoch, 10. April, gastiert der Dortmunder Pianist Rainer Maria Klaas (Foto) um 20 Uhr im Heidelberger Schloss Wolfsbrunnen. Er spielt ein Programm um den vor 100 Jahren verstorbenen großen französischen Komponisten Claude Debussy. Als Originalstücke erklingen dessen frühe Suite "Pour le piano", die virtuose "L'Isle joyeuse" von 1903 und die spanisch inspirierte "Soirée dans Grenade" aus den "Estampes". Dazu kommen Debussy posthum gewidmete Klavierstücke des Kubaners Joaquín Nin, der Franzosen Florent Schmitt und Gabriel Pierné sowie des Amerikaners Efrem Zimbalist (1889-1985). Von seinem Freund Martin Münch, der als junger Komponist ebenfalls stark von Debussy beeinflusst war, hat Klaas diesmal die erste Sonate (1977) und die Toccata festiva (2011) im Gepäck. Auch eine Uraufführung ist dabei: Klaas spielt seine eigene, erst kürzlich beendete Komposition "Interrompitude", eine facettenreiche Verbindung zweier "Unterbrechungs"-Studien von Claude Debussy (aus den Préludes) wie von Béla Bartók (aus dem Konzert für Orchester). 
Seien Sie herzlich willkommen zu einem neuerlichen klangvollen Klavierabend mit Rainer Klaas:

Mi. 11. April 2018, Konzertsaal Schloss Wolfsbrunnen, 20 Uhr
Claude Debussy zu Ehren
Debussy-Préludes zum 100. Todestag und Werke von Nin, Schmidt, Klaas und Münch
Rainer Klaas, Klavier (S)

Eintritt Sonderpreis 6 Euro, für Mitglieder des NMF-Fördervereins frei.

Ticket-Vorverkauf für die Konzerte des Neckar-Musikfestivals bei RESERVIX:

Organisiert von piano international eV in Zusammenarbeit mit Schloss Wolfsbrunnen, gefördert vom Kulturamt Heidelberg und dem Regierungspräsidium Karlsruhe.

Wir danken allen Partnern, Förderern, Sponsoren und freuen uns auf Ihren Besuch.

Mit musikalischen Grüßen

Martin Münch

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Neckar-Musikfestival
Eintrittspreise: Normalpreis Vorverkauf 12 Euro / erm. 8 Euro, Abendkasse 3 Euro Zuschlag (N).
Reduzierter Preis: Vorverkauf 7 Euro / erm. 5 Euro, Abendkasse 3 Euro Zuschlag (R)
Konzerte zum Sonderpreis: Abendkasse und VVK 6 Euro (S).
Partnerkonzerte eigene Preise, mit PianoCard ermäßigt (P).
Concertino Weinsberg Eintritt frei (F).
PianoCard (Abo für das Hauptprogramm für Mitglieder im NMF-Förderverein): 50 Euro
Infos: www.neckarmusikfestival.de
Änderungen vorbehalten


Wir danken unseren Partnern und Förderern 2015-18:

Stiftung Landesbank Baden-Württemberg
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Volksbank Heilbronn
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Golfclub Heidelberg Lobenfeld
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Klinikum am Weissenhof Weinsberg - Kulturetta Gundelsheim

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Istituto Italiano di Cultura Stuttgart
Alexander Glasunow Stiftung München
Regierungspräsidium Karlsruhe
Augustinum Heidelberg
Rudolf Jung - Siegelsbach

Peter van Bodegom, Heidelberg - Georg Seyfarth, Heidelberg
Manuela Janicki, Karlsruhe - Dietrich Haag - Heidelberg

Schlosshotel und -restaurant Liebenstein - VHS Edingen-Neckarhausen
Gemeinde Dallau - Kulturamt Bad Rappenau - Restaurant Schloss Wolfsbrunnen Heidelberg
Kulturamt und Musikschule Viernheim - Kulturschmiede Neckargartach Heilbronn
Humanistisches Zentrum Stuttgart - Freie Musikschule Heidelberg
Gemeinde Rechberghausen - Kur- und Bäder GmbH Bad Dürrheim
Jahrhundertwende-Gesellschaft Heidelberg - Schloss Wolfsbrunnen Heidelberg
Musikwissenschaftliches Institut der Universität Tübingen

sowie allen weiteren Partnern
www.neckarmusikfestival.de

Das Team des Neckar-Musikfestivals 2018:
Martin Münch (VisdP), 
Herta Neulist,
Walter Tydecks

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   Auch für eine Info bei eventuellem doppelten Erhalt sind wir dankbar.

Freitag, 6. April 2018

VORSCHAU :: Neckar-Musikfestival im April und Mai :: Heidelberg, Bad Wimpfen und Lorsch :: Infobrief Neckar-Musikfestival 9

Sehr geehrte Damen und Herren,
 liebe Freunde des Neckar-Musikfestivals,

wir begrüßen Sie herzlich zu den Konzerten des Neckar-Musikfestivals im Frühling 2018!

Lesen Sie im heutigen Newsletter die folgenden Informationen zu
den Monaten April und Mai der diesjährigen Festival-Saison:
  1. Martin Münch: Was kann Musik in Schicksalszeiten beitragen?
  2. Neckar-Musikfestival April/Mai
  3. Ticket-Vorverkauf bei RESERVIX
Wir freuen uns auf Ihren geschätzten Besuch unserer Konzerte der neuen Saison.

Mit besten musikalischen Grüßen

Martin Münch

Komponist und Pianist
Festivalleiter Neckar-Musikfestival
www.neckarmusikfestival.de
www.martin-muench.de

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1.) Martin Münch: Was kann Musik in Schicksalszeiten beitragen?


Liebe Konzertfreunde
liebe Freunde der klassischen Musik,

immer wieder hat sich in Schicksalszeiten die Frage nach der Rolle der Musik gestellt. Die Schicksalhaftigkeit der heutigen Zeit wird immer mehr Menschen bewusst und damit auch die Tatsache, dass man über manche schwerwiegende Erscheinungen dieser Tage nicht einfach zur Tagesordnung übergehen kann oder sollte. Dies gilt völlig unabhängig von der Frage, auf welcher Seite der immer weiter sich - je nach Sichtweise - auftuenden oder von machtvollen Kreisen vorangetriebenen gesellschaftlichen Kluft man weltanschaulich steht.

Gibt es in diesem Kontext so etwas wie eine Rolle der Musik, die diese als quasi „übergeordnete Instanz" eingenommen hätte? Wenn wir einen kleinen Blick in die Geschichte wagen wird sehr schnell klar, dass dies nicht der Fall ist. Selbst nachdem die Musik keine klangliche „Hofberichterstattung" mehr war, sondern sich von der Bindung an den Adel gegen Ende des 18. Jahrhunderts gelöst hatte, war sie alles andere als politisch oder gesellschaftlich „neutral". Ebenso wenig eignete sie sich dazu, wie in häufigen Fehl-Zuschreibungen vermutet,  das „Allgemein-Menschliche" sichtbar bzw. hörbar zu machen.

Das begann bereits mit Schuberts verstohlen-politischen Vertonungen der Stoffe des im Knast einsitzenden Revolutionärs Schubart (mit „a"), ging weiter mit Beethovens Napoleon-Widmung der Eroica und deren wutentbrannter Rücknahme nach dessen selbstverherrlichender Kaiserkrönung, machte intensive musikalische Ausflüge in Chopins den durch die Russen an den Polen verübten Massenmord durch einen entsetzten Aufschrei kommentierenden Revolutions-Etüde, gipfelte gewiss nicht in Tschaikowskys staatsverherrlichender und den russischen Sieg über Napoleon feiernder Ouvertüre „1812" und ebenso wenig in Schönbergs ganz eindeutig Partei beziehendem „Ein Überlebender aus Warschau", sondern feierte vielleicht noch am ehesten mit halbwegs sich auf übergeordnete Positionen zurückziehenden Anti-Kriegs-Stücken wie Strawinskys Geschichte vom Soldaten oder Ravels La Valse ein erschöpftes Zurücksinken auf einen Pazifismus, der für jene Epoche verständlich, für die heutige Zeit freilich wieder wohlfeil und allzu bequem eingenommen sich darzustellen scheint. Nota bene: Bei diesem Befund ist explizit nicht von Russland die Rede.

Dieser kurze Ausflug in die Musikgeschichte belegt beispielhaft in beliebig vermehrbarer Weise, dass Musik öfters, als sie das „Allgemein-Menschliche" sichtbar gemacht hätte, zur Kriegspartei geworden ist. Man mag es begrüssen, man mag es betrauern: Musik hat häufiger Position bezogen, als genau dieses Beziehen von Position anzuprangern. Selbst Beethovens arg strapazierte „Ode an die Freude" macht da keine Ausnahme, vor allem, wenn sie nun von einer demokratisch nur sehr mangelhaft legitimierten und gegen den europäischen Geist autonomer und miteinander in freiheitlichen Idealen verbundener Völker gerichteten Institution als „Hymne" benutzt wird. Dagegen wäre grundsätzlich nichts zu sagen, wenn dieser Einsatz als „Kriegsmusik" von den Komponisten in offener Weise zugegeben, gehandhabt und gewünscht worden wäre. Demgegenüber herrscht hingegen zumeist Camouflage vor. es ist zwar bei vielen Werken von „politischer Musik" die Rede (Brecht, Weill, Henze u.v.m.), bei vielen hingegen auch nicht - die dies trotzdem sind. Das gilt für erklärt „linke" Komponisten genauso wie für erklärt „rechte", die ihre Intentionen oft mit Aplomb und Brimborium verschleiern und verstecken. Und es gibt auch das Umgekehrte, wo eine Musik wie Liszt „Les Préludes" keinen politischen sondern vielmehr einen psychologischen Bezug hatte, für einen solchen aber (Nazi-Wochenschauen) missbraucht wurde.

Kann Musik in Schicksalszeiten nun also etwas beitragen oder nicht? Eine vorläufige Antwort könnte so aussehen: Musik ist aufgrund der ihr eigenen inneren Bewegungsgesetze so etwas wie „unverwüstlich". Sie kann politisch sein wollen - und ist trotzdem gut (oder auch schlecht) und zudem mit dem „Allgemein Menschlichen" verbunden, ob sie will oder nicht. Dies gilt selbst für alle oben genannten Beispiele. Tschaikowskys „1812"-Ouvertüre z.B. bleibt trotz der damaligen eindeutigen franzosenfeindlichen Parteinahme ein musikalisch gutes und extrem wirkungsvolles Stück, das man heutzutage selbst in Frankreich geniesst. Gibt es überhaupt unpolitische Musik? Will nicht jede Musik, ganz unabhängig von oder auch im Einklang mit ihrem Titel, etwas erreichen oder verändern, mit dem man als Hörer einverstanden sein kann oder auch nicht? Darf man sich Musik des weltanschaulichen Gegners, etwa als italienischer Linker Respighi und als Rechter Casella, anhören oder gar geniessen?

Trägt die Musik durch ihre beschriebene „Unverwüstlichkeit" in Schicksalszeiten mehr bei als andere Kultursparten oder tun dies doch eher Texte durch ihre größere Klarheit, eindeutigere Aussagekraft und differenzierende Wirksamkeit? Noch gar nicht wurde gesprochen von der im Hinblick auf das, worauf es angekommen wäre, wirkungslos verhallten „Musik in Auschwitz" oder der umgekehrt beklemmend angepassten „Musik in der DDR". Ebenso wenig wurde gesprochen von den unseligen Maßnahmen der CIA im unmittelbaren Nachkriegsdeutschland, die „Neue Musik" zur Volks-Umerziehung einzusetzen und zu einer kulturell äußerst destruktiven Waffe im Kalten Krieg hochzurüsten. Eine Jungfräulichkeit der Musik gibt es historisch betrachtet definitiv nicht, zumindest häufig nicht bezüglich ihrer Entstehung und Verwendung, Es gibt sie hinsichtlich ihrer Rezeption, sei dies nun ein Fluch oder ein Segen. Musik kann Menschen in Schicksalszeiten einlullen, sie kann sie freilich auch aufwecken.

Falls sie das tut ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass sie dies zum Behuf einer Einflussnahme durch ihre verborgenen Indoktrinations-Fähigkeiten eher zugunsten einer bestimmten Haltung oder Gefühlslage unternimmt (in der Filmmusik hat sie oft genug eindringlich bewiesen wie gut sie das kann), als zugunsten des „Allgemein-Menschlichen". Es nimmt uns Individuen eben niemand ab, kritisch, wach und aufmerksam zu sein. Dem Kreativen auf der einen Seite entspricht die bedachte Achtsamkeit auf der anderen. Das ist auf Hörerseite dann auch schon wieder fast so etwas wie eine Art von korrespondierender Kreativität und definitiv etwas, das zu investieren, bereitzustellen und in sich zu entwickeln sich lohnt.

Martin Münch

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2.) Das Neckar-Musikfestival im April und Mai

Mi. 11. April 2018, Konzertsaal Schloss Wolfsbrunnen, 20 Uhr
Claude Debussy zu Ehren
Debussy-Préludes zum 100. Todestag und Werke von Nin, Schmidt, Klaas und Münch
Rainer Klaas, Klavier (S)

Sa. 21. April 2018, Altes Spital Bad Wimpfen, 19:30 Uhr
Englischhorn und Klavier
Das Duo Mikrokosmos spielt Cossart, Mendelssohn, Lickl, Brahms, Ivon
Gian Marco Solarolo, Englischhorn und Cristina Monti, Klavier (N)
So. 22. April 2018, Nibelungensaal im Alten Rathaus Lorsch, 18 Uhr
Virtuose Hexereien
Monteverdi, Beethoven, Chopin und Werke von M. Münch
Emanuele Delucchi (La Spezia), Klavier (N)
Mi. 9. Mai 2018, Konzertsaal Schloss Wolfsbrunnen, 20 Uhr
Gaspard de la nuit
Ravel, Tansman sowie Walzer und Tangos von Münch
Pietro Ceresini, Klavier (S)
Mo. 21. Mai 2018, Kursaal Bad Wimpfen, 19:30 Uhr
Serenadenkonzert
Wiener Kaffeehausmusik von Strauss, Kreisler, Elgar, Monti u.a.
Trio Salonissimo (Nationaltheater Mannheim) (N)

Das genaue Festivalprogramm finden Sie auf
Dort können demnächst auch die Abendprogramme der kommenden Konzerte heruntergeladen werden.

Eintrittspreise

(N) Normalpreis: VVK 12 Euro, Abendkasse (AK) 15 Euro,
     ermäßigt VVK 8 Euro, AK 11 Euro, mit PianoCard frei
(R) Reduzierter Preis: VVK 10 Euro, AK 7 Euro,
     ermäßigt VVK 5 Euro, AK 8 Euro, mit PianoCard frei
(S) Sonderpreis: VVK/AK einheitlich 6 Euro, mit PianoCard frei
(E) Eigene Preise: siehe Partnerseite, mit PianoCard ermäßigt
(F) Eintritt frei

Änderungen vorbehalten

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3.) Ticket-Vorverkauf bei RESERVIX

Bestellen Sie einfach, sicher und bequem  
Karten auf www.neckarmusikfestival.de  

Direct-Link:
http://www.reservix.de/off/login_check.php?id=c6ec16e8cf3cd5077514ebef590a1f763d4616b372ef8900411779bf6bedf213&vID=13106

Karten sind an nahezu allen Vorverkaufsstellen der Neckar-Region erhältlich.

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Neckar-Musikfestival
Eintrittspreise: Normalpreis Vorverkauf 12 Euro / erm. 8 Euro, Abendkasse 3 Euro Zuschlag (N).
Reduzierter Preis: Vorverkauf 7 Euro / erm. 5 Euro, Abendkasse 3 Euro Zuschlag (R)
Konzerte zum Sonderpreis: Abendkasse und VVK 6 Euro (S).
Partnerkonzerte eigene Preise, mit PianoCard ermäßigt (P).
Concertino Weinsberg Eintritt frei (F).
PianoCard (Abo für das Hauptprogramm für Mitglieder im NMF-Förderverein): 50 Euro
Infos: www.neckarmusikfestival.de
Änderungen vorbehalten


Wir danken unseren Partnern und Förderern 2015-18:

Stiftung Landesbank Baden-Württemberg
Guttman Family Donor Advised Fund gGmbH
Volksbank Heilbronn
Raiffeisenbank Elztal

Baden-Württemberg Stiftung

Golfclub Heidelberg Lobenfeld
Stiftung Deutsche Pfandbriefbank
Gemeinde und Kulturstiftung Neckarwestheim
Kulturamt der Stadt Heidelberg - Kulturamt Bad Wimpfen - Stadt Gundelsheim

Klinikum am Weissenhof Weinsberg - Kulturetta Gundelsheim

Volksbank Kraichgau
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Regierungspräsidium Karlsruhe
Augustinum Heidelberg
Rudolf Jung - Siegelsbach

Peter van Bodegom, Heidelberg - Georg Seyfarth, Heidelberg
Manuela Janicki, Karlsruhe - Dietrich Haag - Heidelberg

Schlosshotel und -restaurant Liebenstein - VHS Edingen-Neckarhausen
Gemeinde Dallau - Kulturamt Bad Rappenau - Restaurant Schloss Wolfsbrunnen Heidelberg
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Humanistisches Zentrum Stuttgart - Freie Musikschule Heidelberg
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Das Team des Neckar-Musikfestivals 2018:
Martin Münch (VisdP),
Herta Neulist,
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