Samstag, 12. Mai 2018

Zur Frage der Unterstützung einer sogenannten "Allianz für Weltoffenheit"

An die Mitgliederversammlung des Deutschen Komponistenverbandes (DKV) Mitte Mai 2018 habe ich, in der Hoffnung, dass er in einer einem rechtsstaatlich verfassten Verband würdigen Weise behandelt wird, als Mitglied den folgenden Antrag eingebracht:

im Einklang mit §6 (6) der Satzung („Jedes Mitglied ist berechtigt, Anträge zur Beschlussfassung einzubringen. Die Anträge sind mindestens 6 Wochen vor der ordentlichen Mitgliederversammlung schriftlich beim Vorstand einzureichen“) beantrage ich fristgerecht, auf der den Mitgliederversammlung des DKV am 15.5.2018 den folgenden Antrag zur Beschlussfassung einzubringen:

Ich beantrage als DKV-Mitglied die Rücknahme der noch immer gültigen Unterstützung des Deutschen Komponistenverbandes für eine sich selbst so nennende „Allianz für Weltoffenheit“.

Begründung:

1. Das angebliche Thema „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ (http://www.allianz-fuer-weltoffenheit.de) ist lediglich vorgeschoben und überkleistert die eigentlichen sinistren Intentionen dieses Aufrufs. Als einseitiger Beeinflussungsversuch der Leser und Besucher des genannten Portals in DER zentralen Schicksalsfrage unserer okzidentalen Zivilisation spricht dieser Aufruf NICHT für alle DKV-Mitglieder.

2. Falsches wird dadurch, dass man andere angeben kann, die das gleiche sagen, nicht richtiger - und seien es noch so viele. Daran hat sich seit den Zeiten des Kampfes der Sanctissima Ecclesia gegen Kopernikus und Galilei nichts geändert. Dies gilt nicht einmal, genau genommen sogar ERST RECHT NICHT dann, wenn die Apologeten dieser falschen Auffassungen politisch obenauf sind, sich in Machtverhältnissen befinden oder gar vermeintliche Mehrheiten zu repräsentieren vorgeben. Insbesondere wenn die Chef-Ideologen der monotheistischen Religionen, welche ihrerseits erstens nicht als Vertreter unabhängig wissenschaftlicher Wahrheitsfindung und zweitens ausweislich ihrer Geschichte nicht gerade als Hüter und Verteidiger der Menschenrechte aufgefallen sind, sich unter einem nur auf den ersten Blick gut klingenden, auf den zweiten allerdings in sehr übersichtlicher Weise vor allem der Diffamierung, Herabsetzung, Mundtot-Machung und gesellschaftlichen Ausschaltung der Kritiker der von ihnen vertretenen Haltung verpflichteten Motto zusammenfinden, ist äußerste Vorsicht angebracht. Dieses unselige Bündnis tastet die Würde bzw. geistig-moralische Integrität jedes klarsichtigen Aufklärungshumanisten an und markiert eine neue Eskalationsstufe in den politischen Arbeiten an der gesellschaftlichen Ausschaltung kritischen und konsequent säkularen Denkens.

3. Die impliziten Vorwürfe gegen die Kritiker des Islam und der gegenwärtigen, amoklaufenden "Flüchtlings"-Politik sind in der Tat atemberaubend: Sie seien gegen "Weltoffenheit, Solidarität, Demokratie und Rechtsstaat" - und für "Intoleranz, Menschenfeindlichkeit und Gewalt". Ein solch hetzerischer Aufruf darf von Kulturschaffenden nicht unterzeichnet werden, denn diese Diffamierungen haben inzwischen, in nur etwas geglättetem und indirekt lanciertem Tonfall, propagandaministeriales Niveau erreicht.

4. Zudem bedient sich der genannte Aufruf des alten Tricks, schäbige Ziele und Pseudo-Werte wie "Solidarität" (die nur durch das Wort "gegenseitig" zu einem tatsächlich positiven Wert werden könnte) und "Toleranz" (die als positiver Wert nur durch Präzisierung ihres Geltungsbereiches darauf, dass a) keine Menschenrechte verletzt werden und b) sie dort zu enden hat, wo Prinzipien der Intoleranz vertreten werden, gerettet werden kann) zwischen tatsächliche Werte zu stecken und, ähnlich wie beim Missbrauch "menschlicher Schutzschilde" auf diese Weise aus dem Feuer herauszunehmen. Der DKV sollte sich zu schade dafür sein, solche schäbigen und leicht zu durchschauenden Kriegsstrategien gegen Andersdenkende auch noch zu unterstützen.

5. Im DKV gibt es gleichermassen gläubige wie ungläubige Mitglieder. Jeder Aufklärungshumanist unter den letztgenannten wird für sich in Anspruch nehmen, seine Religionskritik eben deshalb vorzubringen, da er GEGEN Menschenfeindlichkeit und Gewalt, wie sie insbesondere von den Religionen strukturell vertreten und faktisch in den vielen Jahrhunderten ihrer Geschichte an Andersdenkenden und "Ungläubigen" verübt worden ist, aufstehen möchte, nicht etwa FÜR sie, wie die ominöse "Allianz" in hetzerischer und verleumderischer Weise nahelegt.

6. Der DKV sollte sich nicht mit solchen glitzerverpackten, in Wirklichkeit jedoch sehr übersichtlichen und niederträchtigen Devalidierungs- und Herabwürdigungsmanövern von Aktivisten gemein machen, deren - mit ohrenbetäubendem publizistischem Humanitätsterror ummänteltes - verhängnisvolles Wirken im Sinne eines kollektiven National- und Zivilisationsmasochismus im Worst Case zum Fall unserer okzidentalen, menschenrechts- und rechtsstaats-basierten Kultur an ihren über tausendjährigen Erbfeind führen kann. Nach der von diesen Interessengruppen eifrig und eisern konsequent als Ziel (oder mindestens als in Kauf genommenes Nebenprodukt) vorangetriebenen Implementierung der Scharia in Deutschland und West-Europa wäre es aus mit der Musik, mit der Tätigkeit von Komponisten und damit auch mit dem Deutschen Komponistenverband.

7. Dass ca. 150 z.T. sehr prominente Institutionen den Aufruf mit unterschrieben haben, ist in einer inzwischen nahezu völlig gleichgeschalteten Post-Demokratie kein Grund, an dessen Unterstützung festzuhalten. Gerade im Kulturbereich, d.h. dem gesellschaftlich zentralen Ort kritisch-hinterfragenden Denkens, gilt es, ideologischer Verblendung zu widerstehen und sich nicht mit denen gemein zu machen, die unter dem Dauerbombardement der politisch-medialen Hirnwäsche schon zusammengebrochen sind. Der DKV hat die Wege dafür offen zu halten, dass, unabhängig von jeder pseudo-referenzbasierten Diskurs-Kaperung, wie zahlenmäßig geballt diese auch auftreten mag, jedem Komponist weiterhin das Recht zugestanden wird, SELBST zu DENKEN und vor allem jenes, den Mut aufzubringen, SAND im GETRIEBE eines Politikapparates zu sein, der sich nicht einmal mehr bemüht, sein Handeln rechtsstaatlich oder gar auf als auf der bestehenden Rechtslage basierend zu legitimieren - und stattdessen nur eine ominöse, dehnbare, widerlich-klebrige, vermeintliche „Humanität“ ins Feld führt.

8. Es steht dem DKV nicht zu, von seinen Mitgliedern „Toleranz“ für den letztendlichen Vollzug der Unterwerfung unter die Anmassungen des von der Politik hofierten Islam einzufordern, die nichts anderes ist als ein in dieser Konstellation verhängnisbeschleunigendes Schmiermittel, sicherlich jedoch keines zugunsten der Aufrechterhaltung einer Demokratie gegen ihre Feinde, wie die Mehrheits-Gesellschaft in einer beklagenswerten Fehlzuweisung vermutet.

9. Falls sich die allerschlimmsten Befürchtungen der Islam- und Zuwanderungskritiker je bewahrheiten sollten, könnte der DKV gar als Mittäter der Beihilfe zur Vorbereitung eines Völkermordes (an den Deutschen) auf der Anklagebank landen. Das ist im umgekehrten Falle (d.h. des Eintretens der schlimmsten Bedenken des politisch-medialen Establishments) nicht zu befürchten und ein solcher wurde - anders als durch den IS - von niemandem seitens Pegida, AfD o.ä. (nicht einmal von der NPD), je gefordert oder gar angedroht. Ein Berufsverband hat in Schicksals-Fragen dieser Tragweite neutral zu bleiben und nicht einen Teil der Mitglieder wegen politisch unbequemer Ansichten oder Befürchtungen davon auszuschliessen, sich durch ihren Berufsverband auch weiterhin vertreten fühlen zu dürfen.

Update 12.5.2018
Der Vorstand des DKV hat abgelehnt, diesen Antrag der Mitgliederversammlung vorzulegen.

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